Wer wissen will, ob unsere Gutscheine wirklich eine gute Geschenkidee sind, sollte Nadine Vogel fragen: Ihr Mann legte ihr einen Gutschein unter den Weihnachtsbaum. Vor zwei Monaten gewann Nadine ihr Grundeinkommen. Seitdem ist vieles anders. Christina hat Nadine in Stuhr bei Bremen besucht.
Nadines Grundeinkommens-Geschichte beginnt vor vier Jahren. Zu Weihnachten bekommt sie von ihrem Mann Marcel einen Gutschein geschenkt, mit dem sie ein Jahr lang an allen Grundeinkommens-Verlosungen teilnehmen kann. "Marcel war damals schon länger angemeldet, aber ich konnte mit Mein Grundeinkommen in dem Moment gar nichts anfangen. Ich hatte noch nie etwas von den Verlosungen gehört. Seitdem habe ich aber fleißig an allen Verlosungen teilgenommen.”
Auch Marcel erinnert sich noch gut an sein Geschenk: "Ich habe Nadine das Grundeinkommen damals gewünscht, weil für sie so viel im Umbruch war. Das Grundeinkommen hätte sie gut gebrauchen können." Nadine verlässt damals gerade ihre Heimat Leipzig, um zu Marcel nach Bremen zu ziehen. Das bedeutet auch einen Jobwechsel.
"Ich habe Nadine das Grundeinkommen damals gewünscht, weil für sie so viel im Umbruch war." Marcel und Nadine mit Labradorin Emma. Fotos: Marcel Maffei
In Leipzig bekam die Ergotherapeutin trotz 40-Stunden-Woche nur ein Einkommen unter dem Mindestlohn. Ihr neues Gehalt in Bremen ist zwar höher, aber immer noch alles andere als üppig. Neben ihrer Teilzeitstelle in einer psychiatrischen Tagesklinik beginnt Nadine damit, sich nebenbei eine Selbstständigkeit als Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin aufzubauen.
Selbstbestimmt arbeiten, aber sich trotzdem ein Eigenheim leisten können – wie geht das zusammen in Zeiten explodierender Kosten? Nadine vor ihrem Haus in Stuhr bei Bremen.
Nadines Entscheidung für Teilzeitarbeit und Selbstständigkeit hat gesundheitliche Gründe. Vor einiger Zeit wurde bei ihr Endometriose diagnostiziert, eine Unterleibserkrankung, die phasenweise mit starken Schmerzen verbunden ist. Nadine selbst kann mit diesen Phasen mittlerweile einigermaßen umgehen, sagt aber: “Finde erstmal einen Arbeitgeber, dem du morgens sagen kannst: Heute geht es mir nicht gut, ich kann nicht kommen.” Durch das Teilzeitmodell und die Selbstständigkeit kann sie an solchen Tagen weniger arbeiten und besser auf sich selbst achten.
Nur: So selbstbestimmt zu arbeiten, aber sich trotzdem ein Eigenheim und den Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit leisten zu können – geht das zusammen? Spätestens seitdem die Lebenshaltungskosten steil ansteigen, muss Nadine sich eingestehen: Finanziell reicht es einfach nicht für ihre Vorstellung vom Leben.
Dann gewinnen sie und Marcel im Oktober 2022 gemeinsam jeweils ein Grundeinkommen. "Am Gewinn fühlt sich schön an, dass Marcel derjenige ist, der mich erst durch den Gutschein auf die Verlosungen aufmerksam gemacht hat. Nun erleben wir gemeinsam unser Grundeinkommensjahr."
Wenn jeder Mensch ein Grundeinkommen bekäme, würden viele im sozialen Bereich bleiben, die da einmal gearbeitet haben.
Nadine Vogelüber das Ende der Selbstausbeutung
Das Grundeinkommen wirkt im Kleinen wie im Großen: Es zahlt ihr die Fachfortbildung zur Traumapädagogin, die noch mindestens zwei Jahre lang 150 Euro im Monat kostet – und die Straßenbahnfahrt zu Freund*innen, wenn sie mal nicht mit dem Fahrrad fahren möchte.
Als Traumapädagogin will Nadine Menschen nicht mehr nur körperlich, sondern auch mental helfen können: "Seit der Corona-Pandemie nehme ich verstärkt eine Ellenbogengesellschaft wahr. Zum Beispiel in der Art und Weise, wie Menschen übereinander urteilen, vor allem auch über Geflüchtete. Ich möchte nicht mehr nur in der Aufklärung unterstützen, sondern Geflüchteten im Umgang mit ihren schlimmen Erfahrungen direkt helfen.”
Das Grundeinkommen finanziert Nadine die Fortbildung zur Traumapädagogin: "Ich möchte Geflüchteten im Umgang mit ihren schlimmen Erfahrungen direkt helfen.”
Während ihrer Fortbildung muss Nadine üben zu reflektieren, auch über ihren eigenen Alltag. "Dabei habe ich festgestellt, dass mir die strukturellen Bedingungen im sozialen Bereich eigentlich gar nicht gefallen. Es gibt viel zu viele Vorgaben, viel zu wenig Zugang für Menschen, die Hilfe brauchen, zu wenig Wertschätzung und eine Kommerzialisierung, die ich schwierig finde, weil der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt steht."
Vor ihrem Grundeinkommensjahr war Nadine immer mal wieder an dem Punkt, den Job wechseln zu wollen, um am Ende des Monats mehr Geld, mehr Sicherheit zu haben. Gemacht hat sie es nie, weil sie sich einfach nichts anderes vorstellen kann. Jetzt weiß sie, wie man diese Selbstausbeutung in sozialen Berufen ein für alle mal beenden könnte: "Wenn jeder Mensch ein Grundeinkommen bekäme, würden viele im sozialen Bereich bleiben, die da einmal gearbeitet haben."
Unser Leben ist so teuer wie nie! Bis Weihnachten schauen wir darauf, wie die Krise uns und das Fest belastet – und was ein Grundeinkommen für alle daran ändern könnte.
Wie immer an Weihnachten verschenkt Nadine auch dieses Jahr Grundeinkommens-Gutscheine an ihren Bruder und ihre Eltern. Sie wünscht ihnen, dass sie erleben können, was sie selbst erfahren darf: Für ein Jahr mal nicht jeden Euro doppelt umdrehen zu müssen.
Glaubt Nadine daran, dass es eines Tages ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle geben kann? Ihre Antwort stimmt hoffnungsvoll: "Es ist der Wahnsinn, wie viele Menschen die Grundeinkommen durch ihre Spende finanzieren. Das gibt mir Hoffnung, dass wir als Gesellschaft anderen Menschen doch noch etwas gönnen können. Die Idee des Grundeinkommens funktioniert durch gemeinsamen Zusammenhalt."
Wenn du ein Geschenk suchst, das potenziell Leben verändert, so wie es Nadine gerade erlebt, probiere unsere Gutscheine aus. Damit verschenkst du ein Jahr lang die Chance auf ein Bedingungsloses Grundeinkommen.
Was denkst du? Wie würde ein Grundeinkommen für ein Jahr das Leben der Menschen verändern, die du dieses Jahr beschenkst? Schreib es uns in die Kommentare!
Hilf mit, das 1365. Grundeinkommen zu finanzieren!
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Ralph Erdenberger bringt es im heutigen Radio WDR5-Tagesgespräch in einer staatszensurfreien Minute auf den Punkt: "All die unter der Agenda 2010 Vereinsamten und von Teilhabe, Menschenrechten, Zivilisation und Kultur Abgehängten sind nicht wirklich allein und machtlos, sondern teilen ihr Schicksal mit Millionen anderen Menschen, denen es genauso zwangsweise und übel ergeht".
Herzlichen Glückwunsch, liebe Nadine, und herzlichen Dank für Deine berührende Geschichte.
Ich bin ebenfalls sehr gerne von Anfang an als Crowdhörnchen mit der Chance auf einen Gewinn dabei. Auch ich wünsche einen gesellschaftlichen Wandel – wie MonFra ihn beschrieb – mit Grundeinkommen für alle :-)
Rundum wünsche ich fröhliche und friedliche Festtage und ein wunderbares Neues Jahr!
Ich wünsche allen Menschen ein sorgenfreies Leben und freue mich dass ein BGE dazu beiträgt und den Menschen damit auch ein Stück ihrer Würde zurück gibt. Und mittlerweile wissen wir: Sorgen machen krank, Ungerechtigkeit auch, Ausgeschlossensein durch Geldmangel auch, Einsam zu sein, weil nicht das Geld da ist um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können auch usw. usw. DESHALB allen Menschen ein BGE und ich wünsche es mir für mich auch und Danke an meine Freunde die mir diesen Gutschein schenkten.
Allen ein friedliches und fröhliches Weihnachtsfest und für das Neue Jahr immer wieder: Gesundheit, Frieden und ein liebevolles Umfeld.
MonFra
Ich bin eu Rentner würde so gerne das Grundeinkommen gewinnen.Da ich 53 Jahre alt bin 2 Kinder 5 und
9 habe brauche ich dringend die Kohle . Würde gerne auf mein Schicksal aufmerksam machen ....
Das freut mich für dich, Nadine, und Marcel und Emma. Ich bin von Anfang an Crowdhörnchen. Ich bin dafür, daß ALLE das BGE bekommen werden. Auch die jetzt noch Großverdiener*innen. ALLE gleich!
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