Wir leben in einer Welt, die bestimmt ist vom Streben nach Geld. Dies ist eine Notwendigkeit, um in der kapitalistischen Gesellschaft unsere Existenz zu sichern. Befürworter dieses Systems führen immer wieder an, dass diese Notwendigkeit zu Innovationen und Fortschritt führt. Sie führt jedoch auch dazu, dass Menschen sich und ihre noblen Ziele verkaufen müssen, nur um überleben zu können.\n\nIch glaube, es ist an der Zeit, diesen Ansatz zu überdenken. Wir leben im Westen in derart reichen Gesellschaften, dass wir uns die Frage stellen können, ja vielleicht sogar müssen, ob bedingungsloses Wachstum wirklich die dauerhafte Lösung unserer Probleme sein kann.\nIn meiner bisherigen Existenz als Mediendesigner stand ich oft vor der Wahl, freie Projekte, die mir am Herzen liegen und mit denen ich etwas bewegen wollte, voranzutreiben, oder ob ich meine Arbeitskraft verkaufe an Kunden, hinter deren Geschäftstätigkeiten ich zwar nicht stehen konnte, die jedoch dazu in der Lage, mir meine Existenz zu sichern.\n\nIch glaube, langfristig führen diese Gegebenheiten dazu, dass junge Menschen nicht mehr für ihre Überzeugungen eintreten, ihre Werte verteidigen und für eine bessere Welt kämpfen, sondern sich früher oder später aus Mangel an Alternativen korrumpieren lassen. Dies ist das Gegenteil von Innovation, es ist Stagnation._\nIch wünsche mir eine Welt, in der wir nicht nur die Freiheit haben, alles zu denken, sondern auch auszuprobieren, solange es anderen nicht schadet sondern hilft.

Sebastian Fischer