Mit Grundeinkommen würde Mariama Drammeh
lernen, unabhängiger vom System zu leben und ich selbst werden.

Geschichten
  • Ich habe eine 3-jährige Ausbildung hinter mir, die sehr schwer gewesen ist für meinen Körper und vorallem besonders die Psyche. Fast täglich bin ich mit Bauchschmerzen aufgewacht, habe mich ins Büro geschleppt um dann auf die Uhr zu schauen, wann denn endlich Feierabend ist. Irgendwann fing ich an, mich mit Selbstversorgung, alternativen Medien und Konsumverweigerung zu beschäftigen. Ich zog aus meiner 2-Zimmer-Wohnung in ein kleines 25 m²-Apartment ohne Gas (kein warmes Wasser, keine Heizung, keine Dusche) und lerne, mit wenig glücklich zu werden. Ich zog die Ausbildung durch und habe mich durch viele Bücher gelesen. Nun bin ich dabei, meinen eigenen Onlineshop zu planen mit einem Blog, und bringe mir selbst das Nähen bei. Nebenbei arbeite ich 4x im Monat als Sozialassistentin, wo ich behinderte Menschen 24 Stunden lang betreue, mit ihnen etwas unternehme und sie pflege. Desweiteren kümmere ich mich ehrenamtlich um eine 26-jähriges Mädchen, das aus Nigeria geflüchtet ist und so schnell wie möglich aus dem Flüchtlingsheim raus möchte. Ich bekomme großen Druck von außen, ich solle doch in \"meinem\" Beruf arbeiten, das macht sich nicht gut im Lebenslauf. Aber nein, zum ersten Mal in meinem Leben bin ich stark und tue das, was mich erfüllt: Menschen helfen und immer mehr von der konsumsüchtigen Gesellschaft wegkommen. Leider kann ich mit den 500 Euro, die ich als Sozialassistentin verdiene, mir weder einen Onlineshop aufbauen , noch das Material beschaffen, um nähen zu lernen um dann meine eigenen Kreationen für einen kleinen Preis zu verkaufen. Wahrscheinlich muss ich mir aus diesem Grund nebenher doch noch etwas im Büro suchen. Mit einem Grundeinkommen könnte ich diesen Traum verwirklichen und mich voll und ganz, ohne Bürozicken und kapitalistisches Gerede, auf ein selbstbestimmtes Leben und das Kreativsein konzentrieren. Die Arbeit mit den Flüchtlingen und behinderten Menschen würde ich trotzdem nicht aufgeben, da es unglaublich wichtig ist, zu helfen und zu teilen!