In der dritten Folge unseres Video-Podcasts "Steile Thesen" schauen Susann und Helene, wie Geld auf Beziehungen wirkt: Müssen Mann und Frau gleich viel Einkommen haben, um gleichberechtigt zu sein? Und warum macht es Männer unglücklich, wenn die Frau mehr verdient?
Im Video nehmen die Verhaltensforscherin Prof. Dr. Susann Fiedler und die Komikerin Helene Bockhorst diesmal drei steile Thesen auseinander. Hier treffen Erkenntnisse aus der Beziehungsforschung auf scharfe Beobachtungen aus der Wirklichkeit.
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"Ich habe allerdings schon ein bisschen Angst vor den Karten", gibt Susann gleich zu Beginn mit einem misstrauischen Blick auf den Kartenstapel zu, auf dem die drei steilen Thesen dieser Folge stehen. Los geht's mit einer Frage, die immer noch die meisten Hetero-Beziehungen betrifft: 'In den meisten Ehen sind Männer die Hauptverdiener: Macht finanzielle Ungleichheit eine Beziehung stabiler?'
Ungleiche Einkommen in einer Beziehung erzeugen Abhängigkeit vom Anderen. Wer nur in der Beziehung finanzielle Sicherheit hat, kann nicht so einfach gehen. Frauen betrifft diese finanzielle Ungleichheit weitaus häufiger als Männer, weil sie in aller Regel weniger Einkommen haben.
Verdient sie mehr als er, wird er unglücklich
Erstaunlich ist, dass Frauen das besser wegstecken können als Männer: Die Forschung belege, erklärt Susann, dass nur Männer ein Problem damit haben, wenn die Frau mehr zum gemeinsamen Einkommen beiträgt als sie selbst: "Das macht Männer scheinbar sehr unglücklich. Aber andersrum gilt das nicht."
Offenbar kriegen viele Männer das Rollenbild vom "Versorger" noch nicht ganz aus den Köpfen. "Gott sei Dank ist es wichtiger, dass die Frau glücklicher ist in einer Beziehung – weil 60 Prozent aller Scheidungen von Frauen ausgelöst werden", weiß Susann.
Aber will die Gesellschaft eigentlich die Ungleichheit beim Einkommen abschaffen? Helene begegnen bis heute dauernd traditionelle Rollenbilder, die sie schon aus ihrer Kindheit kennt: "Wenn ich als Kind irgendetwas haben wollte, dann hat meine Mutter zu mir gesagt: 'Such dir einen reichen Mann, dann kannst du später sowas haben!'"
Geld spielt nicht nur in Beziehungen eine Rolle – sondern auch dabei, ob und wie sie enden: Der Hauptgrund, sich nicht scheiden zu lassen, ist laut Susann Fiedler die Angst vor den finanziellen Prozessen, die eine Trennung auslöst: "Die haben Schiss, dass sie dann weniger haben und es für sie ganz, ganz bitter ausgeht."
Helene Bockhorst berichtet aus eigener Erfahrung, was das Ende einer Ehe kostet. Ihr Urteil: "Eine Scheidung hat kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das muss man sich leisten können."
Außerdem in dieser Folge: Die steilen Thesen 'Eine Beziehung ist erst gleichberechtigt, wenn beide gleich viel verdienen' und 'Pech gehabt: Frauen sind stärker von Altersarmut betroffen als Männer'.
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Wann kommt die nächste Folge?
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Die nächste Folge erscheint am Donnerstag, 24. November. Darin fragen sich Susann und Helene unter anderem, ob Klimaschutz nur etwas für Menschen mit Geld ist.
Was denkst du? Könnte ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle uns mehr Freiheit geben, nur noch Beziehungen zu führen, die uns wirklich glücklich machen? Schreib es uns in die Kommentare!
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