"Kennt hier jemand eine Person, die schon mal gewonnen hat?" Keine Frage findet sich öfter in den Kommentaren unserer Live-Verlosungen. Die Antwort lautet: Ja, tun wir. Wir kennen bald sogar 1.000 dieser Menschen. Aber wie darf man sich die eigentlich vorstellen? Welches Bundesland braucht noch mehr von ihnen? Und was hat es mit dem “Tal der Teenies” auf sich? Wir gehen der Sache in sechs Infografiken auf den Grund.
1. Wo leben sie?
Als deutschsprachiger Verein verwundert es nicht, dass auch der Großteil unserer Gewinner*innen in Deutschland lebt. Schließlich liegt hier der Fokus unserer Arbeit und auch die mediale Aufmerksamkeit für unser Anliegen ist größer als in anderen Ländern.
Wie breit sie verstreut sind, hat aber selbst uns überrascht. Von Nord nach Süd - mit Flensburg und Oberstdorf - und Ost nach West - mit Löbau und Aachen: Unsere Gewinner*innen füllen fast jede Ecke der Deutschlandkarte aus.
Das zeigt auch ein Blick auf die Bundesländer. Unsere 1.000 Gewinner*innen verteilen sich ziemlich genau wie die Gesamtbevölkerung. Bedeutet: 4,9% aller Deutschen leben in Sachsen – und von unseren Gewinner*innen kommen etwa genauso viele aus diesem Bundesland.
Zwei Ausreißer gibt es allerdings: Aus Berlin kommen überproportional viele Gewinner*innen und aus Bayern tendenziell weniger. Damit sich das in Zukunft ausgleicht und es auch mal wieder “Grüß Gott, Grundeinkommen!” heißt, kannst du gerne deine bayerischen Freund*innen zu unserer Jubiläums-Verlosung einladen. Schließlich wollen wir das Grundeinkommen wirklich in alle Ecken von Deutschland tragen. Egal, wo du wohnst, die Chance, ein Grundeinkommen zu gewinnen, ist überall gleich hoch.
Warum so viele Gewinner*innen aus Berlin kommen, dürfte klar sein: Von hier arbeiten wir. So oft wie wir unser Gegenüber auf Geburtstagsfeiern von einem gelangweilt gefragten “Und was arbeitest du so?” zu einem flammenden “Wow, da muss ich mich auch unbedingt für anmelden!” gebracht haben, dürfte so manche Anmeldung aus Berlin auf unser Mundpropaganda-Konto gehen.
Apropos Großstädte: Mehr als die Hälfte unserer 1.000 Gewinner*innen wohnen in welchen. Gleich danach folgen mittelgroße und Kleinstädte. Und nur ein kleiner Teil von ihnen ist auf dem Land zu finden. Dabei könnte das Grundeinkommen gerade hier eine riesige Erleichterung sein und die Abwanderung in die Stadt aus finanziellen Gründen verhindern. Wir arbeiten auf jeden Fall entschlossen daran, im ländlichen Raum noch viel bekannter zu werden.
Bei einem noch kleineren Teil der 1.000 Gewinner*innen müssen wir die Deutschlandkarte hinter uns lassen. Denn genauso wie das Grundeinkommen eine globale Idee ist, sind auch unsere Gewinner*innen international vertreten. 35 von ihnen wohnen außerhalb Deutschlands. Und 20 sogar außerhalb des deutschsprachigen Auslands. Unser nördlichster Gewinner lebt in Schweden und ist damit 1.220 km Luftlinie von unserem Büro entfernt. Unsere südlichste Gewinnerin wohnt sogar ganze 9.620 km Luftlinie entfernt: in Kapstadt. Wenn die beiden sich besuchen würden, müssten sie also 10.834 km zurücklegen.
Wir können also festhalten: Der Kreis der Gewinner*innen erstreckt sich über Grenzen.
2. Wie alt sind sie?
Unsere Gewinner*innen sind durchschnittlich 34,8 Jahre alt, wenn sie ausgelost werden. Wenn man sich diese Zahl so anschaut, könnte man annehmen, dass hauptsächlich Mittdreißiger ein Jahr lang das Grundeinkommen ausprobieren konnten. Aber weit gefehlt: Die Spannbreite ihres Alters zeigt, wie unterschiedlich unsere Gewinner*innen sind. Vom Säugling bis zum 88-jährigen Rentner waren schon alle dabei. So wird das Grundeinkommen von Menschen in gänzlich unterschiedlichen Lebensabschnitten ausprobiert.
Es stimmt allerdings, dass viele unserer 1.000 Gewinner*innen zwischen 25 und 40 Jahren alt sind. Danach nimmt die Anzahl der Gewinner*innen mit jedem Lebensjahr kontinuierlich ab. Das hat vor allem damit zu tun, dass wir als Verein hauptsächlich digital arbeiten. Bei Menschen im höheren Alter ist die Affinität zu Digitalem tendenziell weniger stark ausgeprägt. Es überrascht daher nicht, dass sich hauptsächlich Menschen frühen und mittleren Alters bei uns versammeln.
Was uns hingegen überrascht hat, ist das “Tal der Teenies”. Ja, richtig gehört: Sind von 0 bis 14 noch einige Gewinner*innen vertreten (rund 15% sind Kinder), geht es danach rapide bergab. Grundeinkommens-Gewinner*innen zwischen 15 und 18 sind bei uns bisher eine Seltenheit. Womit das zu tun hat? Erinner dich doch mal selbst, ob du mit 15 das Bedingungslose Grundeinkommen oder das süße Lächeln vom Typ/Mädel aus der 9B im Kopf hattest. Genau, haben wir uns gedacht.
3. Wie heißen sie?
Namen sind natürlich eigentlich Schall und Rauch. Was können sie schon über unsere Gewinner*innen aussagen? Aber wir dachten einerseits, dass es höflich wäre, dir zumindest ein paar von ihnen mit Namen vorzustellen und andererseits steckt doch eine kleine Erkenntnis in ihnen. Aber eins nach dem anderen:
Unter den 1.000 Gewinner*innen finden sich bei den Männern erstaunlich viele Thomasse (10), Daniels (8) und Michaels (8) und bei den Frauen extrem viele Sarahs (8) und Martinas (7). Aber halt, noch nicht deinen Namensänderungsantrag beim Amt einreichen! Diese Namen ziehen nicht auf magische Weise Grundeinkommen an, sondern kommen einfach allgemein häufiger vor. Sie tauchen alle prominent in den 30 häufigsten Vornamen Deutschlands auf.
Was bedeutet das aber jetzt, wenn man es auf unsere 1.000 Gewinner*innen bezieht? Ganz einfach: Genau wie sie aus allen Teilen des Landes kommen, zeigen auch die häufigsten Namen, was unsere Gewinner*innen sind - ein Querschnitt der Gesellschaft. Das mag banal klingen, aber ist für uns eine schöne Feststellung.
Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt, dass unsere 1000 Gewinner*innen natürlich nicht alle klassisch deutsche Namen haben. Für jeden Michael und jede Julia gibt es unter ihnen auch Namen wie Thanh, Vladislava, Radu & Trang. Aber eben nicht so häufig.
4. Wann haben sie gewonnen?
Man kann es deutlich sehen: Beim Start von Mein Grundeinkommen kamen noch viel weniger Menschen in den Genuss eines Grundeinkommensjahres. Christoph, unser zweiter Gewinner, gehörte damals mit lediglich drei anderen Gewinner*innen zu einer erlesenen Gruppe von Grundeinkommens-Pionier*innen.
Glücklicherweise kamen mit steigender Bekanntheit auch immer mehr Menschen dazu, die von der Idee überzeugt sind und Geld spenden, damit wir mehr Grundeinkommen verlosen können. Bis heute haben 287.630 Crowdhörnchen unseren 1.000 Gewinner*innen ihre Erfahrung ermöglicht und somit auch für einen Anstieg der Gewinner*innen-Zahlen gesorgt. Ein Blick auf die Infografik zeigt: Ganze 74% gewannen ihr Grundeinkommen in den letzten drei Jahren.
Manche von euch fragen sich jetzt vielleicht, warum dieser Anstieg im Jahr 2020 unterbrochen war. Denn zu Beginn der Corona-Pandemie kamen schließlich auch mehr Menschen in den Genuss das Grundeinkommen auszuprobieren, da wir in unserer “Zusammen sind wir weniger allein”-Verlosung statt 15 ganzen, 30 halbe Grundeinkommen verlosten, um noch mehr Hilfe leisten zu können.
Warum gab es also 2020 insgesamt weniger Gewinner*innen? Das hatte vor allem damit zu tun, dass wir eine dreimonatige Verlosungs-Pause einlegten, um Geld und Energie fürs Pilotprojekt Grundeinkommen zu sammeln. Dadurch hatten alle Menschen die Chance, sich auf 122 Grundeinkommen aus unserer wissenschaftlichen Studie zu bewerben. Statistisch fließen diese aber nicht in die Anzahl unserer Verlosungs-Gewinner*innen.
Mit der medialen Aufmerksamkeit fürs Pilotprojekt und der im November 2020 wieder einsetzenden Verlosung, schossen aber auch die Gewinner*innenzahlen wieder in die Höhe. Eine Entwicklung von der wir hoffen, dass sie immer so weitergeht.
5. Was machen sie beruflich?
Grundeinkommen macht faul? Das können unsere 1.000 Gewinner*innen nicht bestätigen. Die meisten von ihnen blieben in ihren bisherigen Berufen tätig. Aber was sind das eigentlich für Berufe? Die Bandbreite geht wortwörtlich von A bis Z: Vom Aquariumpfleger bis zur Zoll-Frau. Sowohl Schüler*innen, Student*innen und Menschen in beruflichen Findungsphasen, als auch gestandene Karrieremacher*innen und berufliche Freigeister haben das Grundeinkommen erprobt.
Viele glauben, dass das Grundeinkommen hauptsächlich für Menschen interessant ist, die weniger Geld zur Verfügung haben - seien es Rentner*innen oder Arbeitssuchende. Die Vielfalt der beruflichen Hintergründe unserer Gewinner*innen zeigt, dass das nicht stimmt. Klar, einige unserer Gewinner*innen erreichte das Grundeinkommen in kritischen Phasen und erlaubte ihnen somit über die Runden oder wieder auf die Beine zu kommen. Aber der Wunsch, das Grundeinkommen selbst auszuprobieren, geht über die eigene berufliche und wirtschaftliche Situation hinaus.
Alles übers Grundeinkommen – direkt in dein Postfach!
Ob unsere Gewinner*innen also einen hoch, einen gering bezahlten oder gar keinen Job ausüben, sie alle haben festgestellt, dass das Grundeinkommen ihr Leben verändert. Dementsprechend finden sich auch Menschen unter unseren 1.000 Gewinner*innen, die gut verdienen. Aber auch sie berichten, dass das Grundeinkommen etwas mit ihnen gemacht hat. So z.B. unsere Gewinner*innen Rachel und Marlene.
Wir finden es außerdem sehr wichtig, dass das Grundeinkommen von vielen unterschiedlichen Menschen ausprobiert wird. Denn erst dieser vielfältige Erfahrungsschatz macht es möglich, dass wir noch mehr über das Grundeinkommen herausfinden. Ein erfolgreiches Grundeinkommen kann außerdem nur eines sein, das von einem Großteil der Gesellschaft mitgetragen wird.
6. Wie viele haben zusammen gewonnen?
Erfahrungen zu teilen, ist fast immer schöner als sie alleine zu erleben. Da ist der Gewinn eines Grundeinkommens keine Ausnahme. Wer bei uns Freund*innen einlädt, gibt ihnen die Chance, ein zweites Grundeinkommen zu gewinnen, wenn er oder sie ausgelost wird. Aber wie viele unserer 1.000 Gewinner*innen kamen tatsächlich über die Freund*innen-Funktion an ihr Grundeinkommen? Ganze 43% konnten sich gemeinsam freuen. Mit den Jahren nahm diese Zahl immer weiter zu. Falls dir also jetzt jemand einfällt, dem du eh noch vom Grundeinkommen erzählen wolltest, möge das eine Kollegin oder ein ehemaliger Schulfreund sein, lade ihn oder sie jetzt ein.
Du siehst: Unsere 1.000 Gewinner*innen sind so vielfältig wie ihre Erfahrungen. Die nächsten 1.000 Gewinner*innen könnten aber noch etwas vielfältiger sein. Gerade bayerische Rentner*innen über 70 und aus dem ländlichen Raum scheinen noch nicht viel von Mein Grundeinkommen gehört zu haben. Wenn du jetzt also auch der Meinung bist, dass noch viel mehr und vor allem noch ganz andere Menschen vom Grundeinkommen erfahren sollten, kannst du sie gerne zu unserer großen Jubiläums-Verlosung am 2.2.22 einladen.
Wenn du noch mehr über unsere ersten 1.000 Gewinner*innen erfahren willst, kommst du um einen Besuch auf unserer Jubiläumsseite nicht herum.
Sag uns gerne in den Kommentaren, welche Fakten über unsere ersten 1.000 Gewinner*innen dich am meisten überrascht haben und was du gerne noch über sie erfahren hättest. Wir freuen uns auf deine Meinung!
353.864
Menschen haben bisher
1.876
Grundeinkommen finanziert