Hallo,
schön, dass du mein Fazit nach einem Jahr Grundeinkommen liest.
Viele von euch kennen es bestimmt:
Man kauft Wurst und Käse beim Discounter, weil es einfach billiger ist. Geht man dann doch mal zum teureren regionalen Metzger und bestellt seine 200 Gramm Wurst, kann es sein, dass die Waage 212 Gramm zeigt. „Darf es auch etwas mehr sein?“ fragt eine meist freundliche Stimme. Um nicht völlig im finanziellen Ruin zu enden, lautet die Antwort meist „Nein“ und man begnügt sich mit 194 Gramm.
Aber ein Jahr lang konnte ich sagen: Ja!
Ja, zu mehr Lebensqualität dank Grundeinkommen.
Vielleicht hat der ein oder andere von euch schon meinen Blogpost zur Halbzeit gelesen. Dann wisst ihr bereits, dass für mich mehr Lebensqualität nicht hauptsächlich Materielles bedeutet.
Erinnerungen schaffen, darauf hab ich Wert gelegt.
Und hieran hat sich auch die letzten sechs Monate nichts geändert.
Von Januar bis Dezember 2017 durfte ich das Grundeinkommen beziehen.
Unvergesslich bleiben mir aus diesem einen Jahr diverse Reisen wie Ägypten, die Schweiz, innerdeutsche Ausflüge und Konzerte von zum Beispiel Bruno Mars und Xavier Naidoo.
Spontan war sogar ein 3-Tages-Trip nach Berlin drin, bei dem ich nicht nur viel von der Stadt erlebt habe, sondern sogar Mein Grundeinkommen einen Besuch abstatten und so mal die Menschen hinter dem Ganzen persönlich kennenlernen konnte.
Der Gewinn brachte aber außer dem Geld noch etwas anderes Tolles mit sich. Ich wurde (und werde) häufig für Interviews angefragt, was ich auch sehr gerne mache. Wann sonst hat man die Chance in der Neon, auf Zeit Online oder in der Südwest Presse abgebildet zu werden und kann damit auch noch positiv dazu beitragen, dass das Grundeinkommen weiter im Gespräch bleibt?!
Im Gespräch ist es aktuell auch mehr denn je.
Es gibt mittlerweile eine Partei (Bündnis Grundeinkommen) und auch die anderen Parteien setzen sich mit dem Thema Grundeinkommen auseinander. Die Medien nehmen die Debatte um das Grundeinkommen immer mehr auf und letztendlich kann sich die regierende Politik nicht mehr davor verschließen. Ich hatte mich schon vor meinem Gewinn mit Grundeinkommen auseinandergesetzt, in diesem einen Jahr aber noch um einiges mehr und ich bin der Meinung:
Ein Grundeinkommen muss her und es ist machbar!
Mittlerweile ist mein Jahr, in dem ich Grundeinkommen beziehe, leider vorbei und ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge darauf zurück. Lachend, weil ich 2017 so intensiv wie nur möglich gelebt und zu einem für immer unvergesslichen Jahr gemacht habe.
Weinend, weil es in eben diesem Ausmaße auf absehbare Zeit nicht mehr möglich ist.
Ich tu’ mich etwas schwer damit, zu sagen, dass ich das Geld des Grundeinkommens vermisse, denn ich vermisse nicht das Geld an sich. Vielmehr vermisse ich das, was es alles mit sich gebracht hat. Die extra Portion Motivation beim Arbeiten, das unbeschwerte Gefühl, nicht jeden Cent umdrehen zu müssen und natürlich meine dadurch geschaffenen Erinnerungen. Hier zitiere ich mal mich selbst:
„Solche Erinnerungen sind unbezahlbar, wobei es doch erst Grundeinkommen gebraucht hat, um sie zu erschaffen.“
Ich danke dem ganzen Team von Mein Grundeinkommen, dass sie so eine super Arbeit machen sowie jedem einzelnen von euch - ob Crowdhörnchen oder allen, die einfach nur aus Interesse zum Grundeinkommen hier gelandet sind!
Zusammen können wir was bewegen und profitieren letztendlich alle davon, durch mehr Lebensqualität.