Kaum ein Gefühl ist so sehr in uns verankert wie die Existenzangst. Auch Marlene kennt sie. Erst das Grundeinkommen nimmt ihr privat und beruflich die Angst vor dem Abstieg.
Surft man auf die Internetseite eines Jobcenters, zum Beispiel dem in Berlin-Lichtenberg, stößt man dort auf den Grundsatz des "Forderns und Förderns". "Wir wollen gemeinsam mit Ihnen alles tun, um Ihre Hilfebedürftigkeit durch Integration in das Erwerbsleben zu beenden bzw. zu verringern", heißt es da. Unter Fördern versteht das Jobcenter die "aktive Suche nach einem Arbeitsplatz", unter Fordern die "aktive Mitwirkung und Eigeninitiative bei der Suche". Um Aktivität geht es also.
Das Konzept des "Forderns und Förderns" – von der SPD unter Gerhard Schröder vor zwanzig Jahren immer wieder zitiert – will, dass Menschen Leistung erbringen, die dann finanziell entlohnt wird. Es folgt also einer Leistungslogik. Doch was, wenn man diese Logik umkehren würde?
Marlene ist die Tochter von Hoteliers aus München, sie hat BWL studiert. Nach neun Jahren in einem größeren Konzern bat ihr Vater sie und ihre Schwester darum, in das Hotelgeschäft der Familie einzusteigen. Marlene haderte, wollte Bedenkzeit. Sie war gerade dabei, eine Ausbildung zur Mentaltrainerin abzuschließen und entschied sich schließlich für ein mehrmonatiges Sabbatical, eine Auszeit, um sich ihren Kindheitstraum zu erfüllen: eine Reise nach Neuseeland.
Marlene gehört also zum materiell abgesicherten Teil der Bevölkerung. Als Hotelerbin trägt sie zwar ein potenzielles unternehmerisches Risiko, hat aber auch die Aussicht auf eine finanziell lukrative Zukunft. 'Die Probleme von Marlene würde ich gerne haben', denken jetzt sicher viele.
"Mache ich das, weil ich muss oder weil ich will?"
Während ihres Sabbaticals in Neuseeland spricht Marlene erstmals mit Freunden über das Grundeinkommen und die Utopie dahinter. Zurück in Deutschland, nimmt sie an der Verlosung von Mein Grundeinkommen teil und gewinnt prompt. "Am Anfang war’s wie ein Lottogewinn. Da hatte ich noch keine Vorstellung davon, dass es nicht einfach nur tausend Euro sind", sagt Marlene, "sondern dass das Geld etwas mit mir macht."
Marlene erzählt einem Fernsehreporter ihre Geschichte bei der "Verlosung of Love" im Gemeinschaftsgarten vor unserer Bürotür. Fotos: Fabian Melber | Rebecca Rütten
Der Gewinn des Grundeinkommens ist auch ein Grund dafür, dass sich Marlene letztendlich für den Einstieg in die Hotellerie entscheidet. Sie will das Risiko wagen und sieht im Familienbetrieb mehr als ein "nüchternes Geschäft". Die 1.000 Euro im Monat erleichtern ihr die Entscheidung.
Denkt Marlene an ihr Grundeinkommensjahr zurück, berichtet sie, dass das Geld ziemlich schnell zur Normalität wurde, zu einer Überweisung, die einmal monatlich auf ihrem Konto landete. Aber diese Überweisung löst auch etwas in ihr aus: "Das Grundeinkommen hat vieles verändert. Ich habe mich gefragt: Wem gebe ich Geld und wem Zeit? Mache ich das, weil ich muss oder weil ich will? Was kann ich damit erreichen?"
Marlene sagt, sie sei dankbarer geworden und habe das Bedürfnis verspürt, "etwas zurückzugeben", und zwar den Menschen, die wollen, dass sie ihr Potenzial entfalte. "Also zeige ich das auch."
„Das Grundeinkommen ist wie eine Bergtour: Wer Angst hat, einen Gipfel zu erklimmen, dem hilft es nicht, wenn man ihm minutiös die verschiedenen Routen erklärt. Man muss in ihm die Begeisterung für die Berge wecken.“
Marlenes Geschichte zeigt, wie die Logik des "Forderns und Förderns" umgekehrt werden kann. Statt von einem Individuum einzufordern, etwas zu leisten, um dafür entlohnt zu werden, kann aktives Engagement gefördert werden – wenn die Gesellschaft dem Einzelnen zutraut, seine Potenziale abzurufen. Dabei ist es ganz egal, ob das Potenzial sozialer, künstlerischer, sprachlicher, physischer oder unternehmerischer Natur ist. Aus "Fordern und Fördern" wird "Wer gibt, dem wird gegeben".
Vor diesem Hintergrund kann das Grundeinkommen auch Abhilfe gegen Existenzängste schaffen, also der Angst davor, das eigene Leben nicht zu meistern, abzurutschen oder eigene Ziele zu verfehlen. Laut einer Studie der Universität Kassel aus dem Jahr 2012 machen sich 40 Prozent der Deutschen "große Sorge um ihren Arbeitsplatz". Etwa 50 Prozent glauben, im Alter deutlich kürzer treten zu müssen Etwa 60 Prozent befürchten, dass sich soziale Notlagen künftig häufen könnten.
Nicht nur Hartz IV-Empfänger*innen haben Existenzangst
Existenzängste scheinen ein Symptom unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert zu sein – und dass auch vermeintlich solide abgesicherte Menschen wie Marlene damit zu kämpfen haben zeigt, dass Existenzängste kein Alleinstellungsmerkmal von Geringverdiener*innen oder Hartz IV-Empfänger*innen sind.
"Existenzängste sind in uns allen sehr verankert. Diese Ängste waren beispielsweise da, als ich mich gefragt habe, ob ich länger nach Neuseeland gehen sollte. Ich würde ja gerne eine lange Reise machen, aber ich kann nicht, weil…"
Mit dem Grundeinkommen habe sich das verändert, sagt Marlene. "Ich hatte keine Existenzängste mehr und habe ganz mutig gelebt und ins Leben investiert. Ich habe so eine Power gehabt. Ich habe mich immer für mich entschieden, bin ins Vertrauen gegangen und habe in allen Bereichen alles gegeben", berichtet sie. Insofern sei das Grundeinkommen "nicht nur Geld", sondern ein Gefühl: "Wertschätzung und Zutrauen. Und es ist so egal, wie viel Geld ich ausgebe und für was. Sondern wie ich es ausgebe. Mit welcher Haltung."
Im Fall von Marlene hat das Grundeinkommen einen Menschen dazu ermutigt, beruflich proaktiv aufzutreten und sich selbstbestimmt für einen Lebensweg, für eine Karriere zu entscheiden.
"Mich kann man nicht in eine Schublade stecken"
Aber auch privat kann das Grundeinkommen die eigene Situation verbessern: Marlene war lange Single und hatte eine sehr klare Vorstellung davon, wie ihr künftiger Partner zu sein hätte. In den zwölf Monaten mit Grundeinkommen sei sie authentischer geworden, berichtet sie. Sie habe gelernt auszuleben, was sie leben will – nicht, was vermeintlich gut für sie wäre.
"Ich bin freiheitsliebender geworden! Mich kann man nicht in eine Schublade stecken", sagt Marlene. "Das kann ich jetzt ausleben. Das strahle ich jetzt aus, und das ziehe ich offensichtlich an. Das Grundeinkommen hat es mir leicht gemacht, mich noch mehr von der Meinung anderer unabhängig zu machen. Das hat mich stärker gemacht, meinen eigenen individuellen Weg zu gehen." Inzwischen ist Marlene verheiratet.
Unser Gastautor Jan Karon ist freier Journalist in Berlin. Er hat u.a. schon für Vice, Cicero Online und Zeit Online geschrieben. Marlenes Geschichte ist Teil unseres Bestsellers "Was würdest du tun?", der als Buch im Econ Verlag und als Hörbuch im Argon Verlag erschienen ist.
Existenzangst kann man auch dann spüren, wenn man gut ausgebildet ist und/oder Erbe von was ist, es liegt einfach an den vielen Abhängigkeiten im System! und die Besitzverhältnisse sind weder in kapitalistischen noch in sozialistischen Gesellschaften fair, wird sich wohl auch nicht ändern. Ich schließe mich der Idee an, dass Grundeinkommen (im Gegensatz zu unserem schrägen Sozialsystem) eine Freiheitsbasis für alle schafft - ohne betteln oder sich alle Sozialleistungen ersammeln zu müssen. Worin man sich dann gut auskennen muss, und das schließt das Rentensystem mit ein. Wer ein Problem damit hat, dass ein Grundeinkommen über alle verteilt wird (und in diesem "Versuch" nehmen ja auch Leute teil, die eigentlich nicht "arm" sind oder sich nicht dafür halten), sollte sich mal diese interaktive Grafik ansehen: https://www.iwkoeln.de/presse/interaktive-grafiken/beitrag/martin-beznoska-wer-den-staat-finanziert.html
Ich meine, dass man daran gut erkennen kann, dass man in Deutschland neben Arbeitslosigkeit oder unterbezahlter Arbeit auch durch die Art des Konsums arm werden kann. Dazu muss man nur mal den Mehrwertsteuer"hebel" betätigen. Wer seine Familie durchgängig mit Fertigprodukten aus dem Supermarkt füttert statt zu selbst zu kochen, zahlt drauf. Eine Frage der Prioritäten also für die meisten. Eine Zeitfrage? Fernsehen aus, Smartphone beiseite legen. Und natürlich muss der Mindestlohn dringend erhöht werden!
hab die Kommentare grad nur so überflogen. Krass! Ich finde gerade die Bedingungslosigkeit wichtig! Ich möchte nicht die Bedingungen u/o Zugangsberechtigungen definieren und will das auch niemandem sonst anvertraut wissen! Dann sind wir wieder im alten System - dann ist es wieder eine selektive Sozialhilfe.
Ich bin mir sicher, dass ich das BGE aus rein finanzieller/materieller Sicht 'dringender' als Marlene gebrauchen könnte. Und ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die es noch 'dringender' nötig hätten als ich... Wo fangen wir an und wo hören wir auf?
Ich freue mich, dass Marlene gewonnen hat, und dass das BGE so positive Auswirkungen auf ihr Leben hatte.
Nun melde ich, Marlene, mich nochmal selbst zu Wort.
Keiner hat gesagt, dass es mit Grundeinkommen einfach ist.
Ich steige jetzt nicht in die mir altbekannte Falle ein, mich rechtfertigen zu wollen. Dazu fühl ich mich stark verleitet. Ich würde gerne vieles klarstellen um von Euch als die Crowd, die mir dieses kraftvolle Jahr ermöglicht hat, gemocht zu werden und gut dazustehen. Das wäre aber nicht zielführend.
Ich bin dankbar für die Vielfalt der Kommentare und Meinungen. Es geht bei den Kommentaren nicht nur um meine persönlichen Geschichte, sondern viel mehr um das, was die Geschichte mit Euch als Leser macht.
Das, was hier entsteht ist genau das, was das BEDINGUNGSLOSE Grundeinkommen erzeugen wird und soll. Nämlich, dass sich jeder (auch schon jetzt, wo das BGE noch nicht da ist) mit seiner inneren Stimme auseinandersetzt.
Das bedingungslose Grundeinkommen funktioniert nämlich nur, wenn wir aufhören zu meinen beurteilen zu können und zu dürfen, wer ein BGE verdient und wer nicht und was ein anderer mit einem Grundeinkommen zu machen hat oder nicht. Das ist das Neue, was sich bei jedem einzelnen und uns als Gesellschaft erst entwickeln darf.
Wie geht das? Indem jeder bei sich bleibt und auch schon ohne Gewinn das tut, was er mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, tun würde.
Und was die Meinung über andere angeht lautet die Hausaufgabe: Weg vom VERurteilen hin zum bedingungslosen Gönnen.
Gönnst Du Dir selbst ein bedingungsloses Grundeinkommen?
An dieser Stelle nochmals ein riesiges Dankeschön an alle Unterstützer! Das, was ich durch den Gewinn erhalten habe ist unbezahlbar.
Mein persönlicher Wachstum ist nachhaltiger und wertvoller als alles, was ich mit der Geldsumme gemacht habe. Es zeigt sich immer mehr, dass es bei weitem um viel mehr als 1.000 EUR pro Monat geht.
ich frage mich warum so viele Kommentatoren anderen, die etwas kritischer auf diesen Artikel reagieren, Neid und Missgunst unterstellen. Ich sehe das nicht so. Die Gewinnerin spricht von Existenzängsten, ist aber (zukünftige) Hotelerbin und kann sich ein Sabbatical in Neuseeland leisten. Wenn so jemand von Existenzängsten spricht, dann verhöhnt er (sie) meiner Meinung nach Menschen, die wirklich nicht wissen wie sie über die Runden kommen. Ich finde auch, solange ein BGE so wie es hier geschieht, nur verlost wird und nicht breitflächig ausgezahlt wird, sollten finanziell gut Situierte nicht mitmachen, ganz alleine aus moralischen Gründen.
ich finde es gut, dass es auch hier zu diesem Thema verschiedene Meinungen gibt. Es ist schwieriger, diese auch zu akzeptieren als gleich negativ zu bewerten. Es reduziert sich auf die Frage, wem steht etwas zu in dieser Gesellschaft. Wer investiert, mit welchen Mitteln in unsere Gesellschaft. Das kann doch nicht nur das Materielle sein und 12 T€ einmalig im Jahr sind hierfür eine wunderbare Initiative, die Gesellschaft mental zu bereichern, in dem man es an sich erfährt und weitergeben kann. Da ist auch Marlene genau die richtige Person. Sie kann dieses Wissen in ihrem Familienunternehmen weitergeben und damit die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinbkommen weiter stärken. Mariija kann ich verstehen, ich könnte ähnliches auch von meiner Tochter berichten. Das ist der Lifestile, der heute als erfolgreich gilt. Keine Pause, kein Luftholen und das gerade mit 24 Jahren. Doch frage ich mich manchmal, wie lange sie das durchhält und ob ich das in dieser Form noch gut heißen kann. Was ist besser, was ist schlechter? Viel Geld, wenig Geld - gar kein Geld? Alles wird zur Ware, was bleibt?
Lasst uns nicht aufhören, Wege zu suchen, die uns allen ermöglichen, uns selbst zu finden, um damit unsere Gesellschaft lebenswerter machen.
Worum geht es beim Bedingungslosen Grundeinkommen? Um Moral, Recht ? Wer ist Richter? Ein Auswahlverfahren das besagt ab wann jemand Einkommen erhalten sollte oder nicht? Ist es dann noch bedingungslos?
Genauer betrachtet, es ist doch genial gerade diese Geschichte zu hören.
Zu sehen das es was mit einem macht. Welchen Wert haben die 1000 Euro? Ist doch auch sehr subjektiv. Für den einen kann es unheimlich viel sein, für den anderen weniger, oder ein Witz ! Doch die Frage, wie weit oder was kann ich mit 1000 Euro erreichen ? Bei was kann es mich unterstützen ? In diesem Fall, ich finde es genial.
Es hat ihr bei ihrer Entscheidung geholfen. Denn was es mit dieser Frau macht, das ist doch entscheidend und unbezahlbar. Es eröffnet ihr neue Wege !
Und das Schöne, Sie nimmt für sich etwas Positives mit und würde mit einer positiven Haltung wohl eher weitere Projekte in Zukunft unterstützen wollen und können...das ist doch was wir auch brauchen, mehr Bereitschaft und Offenheit – auch gegenüber anderem und nicht nur unseren eigenen Problemen und Sorgen. Aufjedenfall, danke all jenen, die das Bedingungslose Grundeinkommen ermöglichen ☺
Es geht hier doch augenscheinlich um Vertrauen ins Leben,
die SICHERHEIT gibt es nicht und sie kann man auch nicht erkaufen!
Doch wenn das Leben Dir etwas schenkt, dann ist es doch gut, dies anzunehmen. Wenn diese Geschichte in Dir Neid und Missgunst erzeugt, und Du deswegen sogar aussteigst aus einer sinnvollen Initiative, dann läuft da etwas grundlegend falsch in Deinem System!
Neid ist Gift. Wir haben nur unser Leben und das sollten wir so gestalten, dass es uns nährt und bereichert...Und wenn wir das annehmen, können wir auch geben, ansonsten ist es doch komplett sinnlos!
In diesem Sinne, lebe dein Leben! 🔥🌍
Bedingungslos!Da wird keine Fremdanforderung an jemanden gestellt,auch eine Lebenssituation bezüglich des sozioökonomischen Status nicht bewertet. Die BGE Initiative ist eben keine Bedürftigkeitsinitiative, sie darf nicht mit dem alten Gedankengut,gib den Bedürftigen gedacht werden.Beim BGE geht es um bedingungsloses Vertrauen, darin liegt eine Kraft,welche dem Mensch hilft und bestärkt er selbst zu sein und zu werden.Die Kraft des BGE liegt außerhalb des rein rationalen Denkens!Das Geld ist Ausdruck von Vertrauen und darf nicht im Ansatz mit Sozialhilfe,Bedürftigkeit verwechselt werden.Die Kraft dahinter führt zur Freiheit und die hat man nicht automatisch,nur weil man vermögend ist.Der Geist hinter dem Grundeinkommen ist der eigentliche Ermöglicher!
Ok, wenn ihr provozieren wolltet, ist es euch gelungen! Existenzängste mit vollen Händen möchte auch die Frau, die Tag für Tag vor Lidl steht um einen Cent zu erbetteln, um ihre Kinder durchbringen zu können! Man wie dreist ist das denn, abgesichert zu sein bis zum Halskrause und sich dem Portal anzuschliessen, gerne doch, aber dann als edle Spenderin! Aber so tickt die Gesellschaft, es werden wieder und auch bei euch Menschen im Vordergrund gestellt, die schon einen Namen haben, die werden und sind etwas besonderes! Ja, man kann seinen Weg suchen, aber bitte nicht auf Kosten der anderen! Meine Tochter hat auch ihr Weg gesucht, aber sie hatte sich den mit Fleiß und Ausdauer geschaffen! Neuseeland hatte sie sich nicht leisten können, geschweige den ein halbes Jahr! Am 30 März im Jahr... hatte sie ihr Magister in der Tasche und am 1 April fing sie an zu arbeiten, was für ein Luxus haben wir empfunden! Sie hatte keine Zeit und Ressourcen abzuschalten, und zu überlegen mach oder mach ich es nicht! Erst 10 Jahren später fand sie auf eigene Kosten ihre Berufung! Die Story zeigt es wieder aufs neue, wer hat dem wird es gegeben! Also bedingungslos ja, für den, der es nötig hat! Ganz ehrlich ich bin raus! Die Idee fand ich gut, aber es zeigt sich immerzu, dass es eine gerechte Welt nie geben wird! In diesem Sinne Gruß Marija
Dass die Neid- ja sogar Hassthemen der "Gefühlt-zu-kurz-Gekommenen" selbst auf diesen Seiten Einzug hält, macht mich traurig... Ich bin schon seit Längerem Crowd-Hörnchen und sehr froh darüber, dass ich das sein darf, denn mein eigenes finanzielles Auskommen ist zwar überschaubar, aber eben auch BEDINGUNGSLOS. Und das wunderbare Gefühl von Freiheit, das mir durch diese Bedingungslosigkeit monatlich geschenkt wird, und das nichts, aber auch gar nichts mit der Freiheit, grenzenlos konsumieren zu können, zu tun hat, wünsche ich ALLEN Menschen. Auch und besonders denjenigen, die "eigentlich genug haben und abgesichert sind", aber sich offensichtlich dennoch nicht frei fühlen können und dies durch Kommentare, wie weiter unten zu lesen, kundtun möchten. Ich persönlich werde Crowdhörnchen bleiben, so lange ich meinen Namen aussprechen kann und nach Kräften die Werbetrommel für Euch rühren. Bitte bitte nicht nachlassen...!
Peter und Erik sprechen mir voll aus dem Herzen! Machen wir alle bitte unbedingt weiter mit dem Projekt!
Diese Diskussion zeigt mir nur, dass es grössere Hürden für die Umsetzung von BGE gibt, als die Machbarkeit.
In diesem Sinne: auf in gute Gespräche.
Es ist in Zeiten wie diesen schwer geworden mit anzusehen, wie Missgunst, Neid und Egoismus zunehmen. Mann bekommt das Gefühl , jeder ist sich nur noch selbst der nächste. Diese Gesellschaft ist auch so ausgelegt. Und daher ist es auch schwierig die Menschen zum Solidargedanken und auch zum BGE sowie der Philosophie dahinter zu bewegen und bei der Stange zu halten. Hier noch einmal für die kritischen Stimmen in den Kommentaren, das BGE sollte und ist Bedingungslos. Ziel ist, das es allen Menschen zur Verfügung steht, gleich welchen background sie haben. Der Missgunst Gedanke ist tödliches Gift für diese Idee und den Kampf für die Überzeugung und Einführung in die Gesellschaften.
Ich finde es schade, dass Leute hier auch so negativ posten. Es zeigt aber auch wie wichtig euer Projekt ist, damit Menschen irgendwann verstehen, was „bedingungslos“ und „für alle“ heißt. Weder Leistungsfähigkeit noch Bedürftigkeit dürfen eine Rolle spielen und die negativen Postings zeigen, wie sehr das Denken von vielen Menschen zutiefst durchdrungen ist von Leistungsdenken, Gnadenlosigkeit, Egoismus und Neid. Diese vier Eigenschaften haben mit einem bedingungslosen Grundeinkommen nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Also: weitermachen, aufklären, erklären
Toll, das es euch gibt und das ihr tut, was ihr tut :-)
Mir erschließt sich nicht so richtig, warum Sie diese Geschichte veröffentlichen. Vorausgesetzt sie ist wahr zeigt sie nur, wie psychisch krank auch ein völlig sorgenfreies Leben machen kann. Moralisch finde ich es höchst verwerflich, wenn derart finanziell abgesicherte Personen durch ihre Teilnahme die Chancen für Menschen verringern, die eine Unterstützung nötig haben. Eins haben Sie aber wahrscheinlich erreicht, es wird einige Crowdhörnchen weniger geben. Und das verstehe ich eher als die Geschichte dieser Person.
Mir gefällt die Stimmung in der Geschichte. Geld aus der Familie, bzw hier auch Familienbetrieb, ist wohl in den allermeisten Fällen auch irgendwie mit Verpflichtung verbunden. Und sei es "nur" emotionaler Verpflichtung. Wenn es hier bedeutet hat, dass das Frei-sein von Verpflichtung einem Menschen geholfen hat, seinen ganz eigenen Weg zu finden, dann find ich das groß. Das ist wirklich was Gutes. Etwas was ich Allen wünsche.
Gelöschte*r User*in
am 6.2.2020, um 21:01 Uhr
Jammern auf höchstem Niveau oder etwa Luxussorgen...? Ich fasse es nicht!
Mit dieser finanziellen und familiären Absicherung dazu noch
Gut ausgebildet und Freiraum für sabbatical in Neuseeland empfinde
Ich es als unanständig, das Geld anzunehmen bzw als Schlag ins Gesicht für Bedürftigere, die sich Summen aus Idealismus absparen und anscheinend hier als Spielgeld zur Verfügung stellen. Sie könnte sich vermutlich auch sowieso einen Coach leisten bzw einen der hilft ihre Glaubenssätze aufzulösen, ohne ein Experiment zu strapazieren. Bedingungslos weckt da in mir ganz andere Assoziationen...
Sorry, aber auch ich steige jetzt deshalb aus Überzeugung aus dem „Solidaritäts“-Konzept aus. Das geht mir zu weit. Diese Frau bewirbt sich (das lässt schon genug Rückschlüsse zu) und Ihr „schreibt“ es noch schön...?
Pflege lieber auch einen „gesunden Egoismus“ oder gebe das Geld direkt hier vor Ort der bescheidenen alten Frau, die Flaschen aus der Mülltonne sammelt und kein Internet hat, aber im Leben viel arbeiten musste ihre Kinder alleine durchbrachte und nun in verschämter aber echter Not ist weil die Rente nicht reicht für den Grundbedarf.
Was ist das für ein Schwachsinn, durch beigefügtem Grundeinkommen sich zu verheirateten, sich unabhängig zu fühlen und welchen Weg geht Sie dann jetzt.
Wenn Sie das jetzt mit einer substanziellen objektiven Erfahrung nachreichen könnten, kommen ich ihren Intentionen näher.
Bei dieser Vita stößt mich alles ab.
Ganz schlechtes Beispiel
Gruß Wolfgang
Es fällt mir sehr schwer zu verstehen, warum die Geschichte einer Frau mit qualifizierter Ausbildung(BWL), mit materieller(Familienhotel) Perspektive im sicheren familiären Kontext hier als Begründung für ein Grundeinkommen dient, das einen betroffene Menschen aus existentieller Not befreit und Ihm damit die Chance zum kreativen Anschub seines ganzen, persönlichen Potentials eröffnet. Ich denke, dass es bei der Begründung des Grundeinkommen weniger auf eine persönliche Befindlichkeit ankommt, sondern eher auf die Bereitschaft zur Überwindung der existentiellen Bedrohung, wenn durch die Befreiung aus der materiellen Beschränktheit auch ein selbstbestimmtes Handeln möglich wird.
Hej,
Ich freue mich für jeden, der ein BGE bekommt, weil es einem die Freiheit gibt, etwas leichter und mit weniger Druck zu leben. Daraus ergibt sich mehr Kreativität und Mut Dinge zu tun, die man sich sonst nicht leisten oder trauen würde.
Ich habe 44 Jahre gearbeitet, 2 Kinder groß gezogen, 10 Jahre den Ehemann gepflegt und war jetzt länger krank und dann arbeitslos. Ich musste immer den Pfennig /Cent dreimal umdrehen. Jetzt habe ich mit langem Hin und Her meine Rente bewilligt bekommen. Die reicht nun wirklich nur ganz knapp.
Da würde ich mich über jeden Cent, der mich in die Nähe der Höhe des BGE bringt, freuen.
So könnte ich ohne Armutsangst etwas leichter leben.
Ich glaube nicht, dass jemand dadurch fauler wird, sondern dass eher Ressourcen freigesetzt werden, die für andere auch nützlich sein können.
Ich drücke jedem die Daumen, dass es mal klappt.
Ja hallo, ich denke und weiss das es bei jedem anders ist. Ich bin ayo und transgender, hab 29 1 eure volle erwerbsunfähigkeitsrente wegen emotionalen schwierigkeiten, kein witz, hab auch gutachten. bekomme aber eine nichtanrechenbare opferrente für unrechtmäßige inhaftierung in der damaligen ddr. diese schicke ich komplett in die philippinen nach SAMAR. Ich finanziere einer ebenfalls transgender person das studium zum wirtschaftsmanager.das hat alles eine vorgeschichte, ich hab ebenso eine. Ich will das sie dort zwischen dem ost chinesischem meer und dem pazifik eine chance hat. mittlerweile ist sie im dritten studienjahr und wird 2021 vertig. insgesamt sind das schon 10supporting und ich lebe in den bergen der oberlausitz auf AVATARY - land /fb, mein robinson /ja camp... das mit den philippinen überhaupt funktioniert leb ich äusserst bescheidenen. mein luxus ist das fitnesscenter, Radfahrer und avatary-land. das grundstück hab ich nach meiner rückkkehr in den osten gekauft, hat zum glück keinen nennenswerten verkaufswert und das amt hat kein interesse. somit hab ich einen ort wo ich frei sein und unabhängig analysieren und stressfrei denken kann. gruss an euch, ayoka von AVATARY-land
Freut mich für sie. Existenzängste hat diese Frau allerdings nur, weil sie sich diese selber einredet. Wer einfach mal so ein Sabbatical in Neuseeland machen kann, hat keine finanziellen Existenzängste. Sie hat anscheinend den Luxus gehabt, studieren zu können und die Wahl zu haben was sie gerne machen würde. Ob Mentaltrainerin oder Hotelerbin? Die meisten wären froh überhaupt wählen zu können. Aber das ist nun mal der Preis für ein BGE, unabhängig vom Status, erhalten kann es jeder.
Existenzangst kann man auch dann spüren, wenn man gut ausgebildet ist und/oder Erbe von was ist, es liegt einfach an den vielen Abhängigkeiten im System! und die Besitzverhältnisse sind weder in kapitalistischen noch in sozialistischen Gesellschaften fair, wird sich wohl auch nicht ändern. Ich schließe mich der Idee an, dass Grundeinkommen (im Gegensatz zu unserem schrägen Sozialsystem) eine Freiheitsbasis für alle schafft - ohne betteln oder sich alle Sozialleistungen ersammeln zu müssen. Worin man sich dann gut auskennen muss, und das schließt das Rentensystem mit ein. Wer ein Problem damit hat, dass ein Grundeinkommen über alle verteilt wird (und in diesem "Versuch" nehmen ja auch Leute teil, die eigentlich nicht "arm" sind oder sich nicht dafür halten), sollte sich mal diese interaktive Grafik ansehen: https://www.iwkoeln.de/presse/interaktive-grafiken/beitrag/martin-beznoska-wer-den-staat-finanziert.html
Ich meine, dass man daran gut erkennen kann, dass man in Deutschland neben Arbeitslosigkeit oder unterbezahlter Arbeit auch durch die Art des Konsums arm werden kann. Dazu muss man nur mal den Mehrwertsteuer"hebel" betätigen. Wer seine Familie durchgängig mit Fertigprodukten aus dem Supermarkt füttert statt zu selbst zu kochen, zahlt drauf. Eine Frage der Prioritäten also für die meisten. Eine Zeitfrage? Fernsehen aus, Smartphone beiseite legen. Und natürlich muss der Mindestlohn dringend erhöht werden!