Was hat Selbstfürsorge mit dem Grundeinkommen zu tun? Claudia und Micha entdecken diese Woche im Podcast, dass wir alle erst lernen müssen, uns selbst etwas zu gönnen – bevor wir auch anderen gönnen können.
"Unglaublich, das habe ich doch gar nicht verdient", war Jankas erste Reaktion auf ihren Grundeinkommens-Gewinn. Im Gespräch mit Claudia und Micha spricht die 27-Jährige viel von Schuldgefühlen: "Ich hatte Gewissensbisse. Verdient hätten es Menschen, die um ihr Überleben kämpfen müssen. Obdachlose, Arbeitslose..."
Diese Schuldgefühle, ein schlechtes Gewissen, Angst vor Neid – woher kommen bloß die Zweifel daran, etwas verdient zu haben?
Janka hat darauf eine überraschende Antwort. "Ich lebe in einer Generation, in der alle permanent über ihre Grenzen gehen, egal ob im Studium, im gesellschaftlichen Engagement oder auch in ihrer Freizeit." Janka empfindet Leistungsdruck.
Schüren wir etwa sozialen Leistungsdruck?
Selbst im Kreis der Grundeinkommens-Gewinner*innen spürt Janka diesen Druck. Die vielen beeindruckenden Geschichten von Menschen, die ihr Grundeinkommensjahr für soziale Projekte oder einen neuen Lebensweg nutzen, erzeugen bei ihr das Gefühl, über die eigenen Leistungsgrenzen gehen zu müssen, um "würdig" zu sein.
Claudia und Micha beschleicht ein Verdacht. Gibt es einen unausgesprochenen Wettbewerb in unserer Crowd, etwas vermeintlich Gutes mit dem gewonnenen Geld anstellen zu müssen?
Obwohl sich Janka in ihrem Studium intensiv mit Selbstfürsorge auseinandersetzt – sogar ihre Masterarbeit schreibt sie darüber – bleibt es für sie persönlich eine Herausforderung, ihre eigenen Bedürfnisse zu kennen und wahrzunehmen. "Ich muss viel mehr auf mich und meine Grenzen achten", gibt die Berlinerin zu.
Am Ende ihres Gesprächs erfahren Claudia und Micha, dass das Grundeinkommen Janka schließlich doch geholfen hat, ihre eigenen Grenzen nicht zu überschreiten. Weil es einen lange überfälligen Dialog mit ihrer Familie angestoßen hat – übers Gönnen können.
Grundeinkommen als Wunderpille?
Wer sich nicht ausreichend um sich kümmert, hat ein höheres Risiko, krank zu werden. Und wer krank wird, muss automatisch mehr für sich sorgen. Selbstfürsorge ist viel mehr als die Modeworte Self Care oder Wellness suggerieren.
Unsere Podcast-Reise führt uns diese Woche von Janka zu Christoph und Marc. Sie haben am eigenen Leib erfahren, wie wichtig der Raum und das Geld zur Selbstfürsorge sind.
Beide leiden unter der chronischen Magen-Darm-Entzündung Morbus Crohn. Mit dem Grundeinkommen konnten sie zum ersten Mal seit Jahren gesundheitlich durchatmen. "Anscheinend gibt der Darm Ruhe, wenn man keinen Stress hat", mutmaßt Christoph.
Ist das Grundeinkommen etwa eine Wunderpille gegen alle möglichen Krankheiten? Natürlich nicht. Unter unseren mehr als 500 Gewinner*innen gibt es auch die tragischen Schicksale, auf die das Grundeinkommen keinen Einfluss haben kann.
Aber Marc ist überzeugt, dass viele psychische und psychosomatische Erkrankungen wenigstens gemildert werden könnten, wenn die Menschen – ohne die lähmende Existenzangst – einfach mal Zeit bekämen, sich um das zu kümmern, was in ihrem Inneren ist.
Hier hörst du die aktuelle Folge unseres Podcasts “Wir hatten ja keine Ahnung…”
In unserem Podcast erzählen Claudia und Micha von den Begegnungen ihrer Reise durch Grundeinkommen-Utopia, aus der der Bestseller “Was würdest du tun?” entstand. Der Schauspieler Ingo Abel liest jede Woche eine von 18 Episoden aus dem Buch.
Wir veröffentlichen jeden Donnerstag eine neue Podcast-Folge. Du kannst sie direkt hier im Magazin hören oder in der Podcast-App deiner Wahl abonnieren: bei Apple Podcasts, Spotify und Deezer.
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Unser Bestseller “Was würdest du tun?” ist im Argon Verlag als Hörbuch erschienen. Du kannst es auf allen gängigen Hörbuchportalen streamen oder herunterladen.
@ Klaus: All die SGB-"Angemessenheitsregeln", die zudem verfassungswidrig SPD-ideologisch und CDU-religlös gefärbt sind und somit den Willen und die Weltanschauung von einzelnen Politikern und Parteien allen 83 Millionen Bürgern aufzwingen, können und wollen gar nicht der Vielfalt des Lebens gerecht werden und sorgen auf das reale Leben von Ämtern und Gerichten angewandt für eine Menge Unheil und dessen immense Folgekosten von Überlebenskriminaliät bis Gesundheitsschädigung der AGENDA 2010-Opfer, aus der übrigens auch der Pflegenotstand und dessen Kostenlawine Groko-hausgemacht sind. Zu all diesem Groko-Unfug kann man daher nur sagen: Diese Schildbürgerei verursacht auch eine (schon lange nicht mehr angemessen bezahlbare) Menge an Arbeit, die auch aus Umwelt- und Klimaschutzgründen endlich per BGE eingespart werden sollte.
Und den SGB-"Angemessenheitsregeln" real entsprechendes ungesundes Billigst-"Wohnen" in Lärm, chronischer Beengtheit, Stigmatisierung, täglichem Mangel und Schimmelbuden macht nicht nur physisch und psychisch krank, sondern führt auch zur Immunschwäche als Ideal-Voraussetzung für den Coronavirus. Nur mal soviel dazu, wenn es der Groko-Politik am nötigen THINK BIG fehlt und es dadurch zu weit mehr multiplen Milliarden Folgekosten kommt, als was das BGE für Alle kosten würde.
Und wenn Du das BGE mit Anarchie gleichsetzt, dann frag mal bei den 550 JahresBGE-Gewinnern nach, ob sie das BGE in die Anarchie geführt hat.
Und nur, weil der Staat mal im 21. Jhd. und dessen BGE-Erfordernis ankommen soll und für die Bürger als moderner Dienstleister da sein sollte, statt umgekehrt die Bürger als seine AGENDA 2010-Leibeigene sich feudalistisch zu halten, brechen deshalb Gesellschaft und Wirtschaft nicht zusammen.