Es ist das große Drama unserer Zeit: Einerseits müssen wir lernen radikal zu verzichten, um den Klimawandel zu überleben – andererseits ist unser ganzes Gesellschaftssystem auf Wachstum und Konsum ausgerichtet. Viele Menschen wollen sich zwar klimaschonend verhalten, scheitern daran aber in ihrem Alltag. Uns als Gesellschaft im Ganzen zum Verzichten zu zwingen, fällt noch schwerer. Verbotsdebatten wecken große Beharrungskräfte und bringen am Ende kaum messbare CO2-Reduktionen. Dafür kosten sie alle Beteiligten Nerven und Zeit. Und ausgerechnet Zeit haben wir nicht.
Könnte uns das bedingungslose Grundeinkommen helfen, als Gesellschaft das dringend notwendige Verzichten zu lernen?
Wir probieren das bedingungslose Grundeinkommen jetzt seit fünf Jahren aus. 400 Menschen haben wir für ein Jahr ein bedingungsloses Einkommen von 1.000 € monatlich geschenkt, um die praktische Wirkung dieser politischen Idee zu untersuchen.
Unsere gesammelten Indizien sprechen eine deutliche Sprache: Grundeinkommen fördert auf individueller Ebene ein umweltschonendes Leben. Auf kollektiver Ebene sorgt es dafür, dass Menschen veränderungstoleranter sind und leichter notwendige Einschnitte akzeptieren. Vier Gründe, warum Grundeinkommen ein wichtiger Hebel für die Klimarettung ist:
Eine Gesellschaft, die auf die kurzfristige Ausschöpfung ihrer Kräfte ausgerichtet ist, verliert den Blick für das große Ganze. Wer im täglichen Überlebenskampf steckt, trifft auf längere Sicht schlechtere Entscheidungen, bestätigt auch eine Studie der Princeton-Universität. Das wiederum verschärft den Überlebenskampf. Ein Teufelskreis.
Um die Klimakrise konkret angehen zu können, bedarf es dringend eines individuell wie kollektiven ganzheitlichen und langfristigen Denkens. Die Gewinner*innen unserer einjährigen Grundeinkommen erleben diese Veränderung der eigenen Denkmuster selbst: “Durch das Grundeinkommen konnte ich zum ersten Mal den reinen Überlebensmodus verlassen und zu einer langfristig planenden Unternehmerin werden”, so Katrin aus Köln.
In qualitativen Interviews berichten uns die Gewinner*innen immer wieder, dass für sie beim Grundeinkommen nicht primär das Geld im Mittelpunkt stehe, sondern ein daraus erwachsendes neues Lebensgefühl: das Gefühl der Wirksamkeit.
Mit Grundeinkommen planen anfangs viele ihre Jobs zu kündigen. Tatsächlich kam es dazu in den vergangenen fünf Jahren lediglich bei zwei Gewinner*innen. Alle anderen stellten fest: Die Absicherung verändert die Beziehung zu ihren Vorgesetzten, sie gehen mit einer anderen inneren Haltung zur Arbeit. Durch die Freiheit “Nein!” sagen zu können, fühlt sich die Arbeit nicht mehr fremdbestimmt und wie ein notwendiges Übel an, sondern freiwillig und selbstbestimmt.
"Mit Grundeinkommen wäre das nicht passiert..." Foto: Fabian Melber
2. Zufriedene Menschen konsumieren weniger
Ein selbstbestimmtes Leben hat ökologische Konsequenzen: Für eine Arbeit, die ich bewusst jeden Tag wähle, muss ich mich nicht mehr mit klimaschädlichem Konsum entschädigen. Bisher gängige Kompensationsstrategien werden unnötig. Ein Zusammenhang, auf den US-Forscher bereits 2014 hingewiesen haben.
Was würde passieren, wenn die gesamte Gesellschaft diesen Effekt erfahren könnte? Würden Statussymbole entwertet und der Druck aus dem Wettrennen genommen werden? Würden wir zu einer postmateriellen Gesellschaft transformieren? Würde ein neuer Wohlstandsbegriff entstehen, der nicht mehr auf „immer mehr haben wollen“ beruht? Unseren Klimazielen würde es auf jeden Fall gut tun.
Ein weiterer Effekt: Alle Gewinner*innen ernähren sich gesünder und konsumieren bewusster. “Mehr regionale Bio-Produkte kaufen” ist eines der Hauptvorhaben der Grundeinkommens-Bezieher*innen. Auch dieser Zusammenhang deckt sich mit zahlreichen internationalen Studien: Menschen, die nach eigener Einschätzung mehr Kontrolle über ihr Leben haben, verhalten sich viel wahrscheinlicher klimafreundlich — und das vor allem langfristig.
Was uns erstaunt hat: All diese Verhaltensänderungen entstehen unabhängig vom sozialen Status. Die Grundeinkommensbezieher*innen reichen von obdachlos bis verbeamtet, von Kind bis Rentner*in, von ländlichen CSU-Wähler*innen bis zu städtischen Linken.
Doch trotz des gesteigerten Bewusstseins ist klar: Auch Menschen mit Grundeinkommen machen weiterhin lange Flugreisen und verbrauchen Kohlestrom. Wir leben in einer Gesellschaft, die auf Wachstum, Wettbewerb und Massenkonsum basiert. Daran wird eine bedingungslose Absicherung allein nichts ändern und es ist fraglich, ob ein Kulturwandel schnell genug eintritt, bevor das Klima kollabiert. Einen schneller zu realisierenden Ausweg bietet das bedingungslose Grundeinkommen in der Kombination mit Klimaprojekten, die große Einschnitte erfordern.
Foto: Fabian Melber
3. Weniger arbeiten heißt weniger CO2
In einer Umfrage aus dem Jahr 2016 gaben 82% der Befragten an, auch mit einem Grundeinkommen generell weiter arbeiten zu wollen. Gleichzeitig wünschen sich zunehmend mehr Menschen eine Reduzierung ihrer Wochenarbeitszeit. Ist diese Option bisher ausschließlich Menschen mit höherem Einkommen vorbehalten, so wäre sie mit einem Grundeinkommen für alle Teile der Gesellschaft zugänglich.
Weniger Wochenarbeitszeit für alle verringert den gesamtgesellschaftlichen CO2-Ausstoß um ein Vielfaches, so das Ergebnis einer Studie schwedischer Wissenschaftler: Bereits eine 1-prozentige Verkürzung der Arbeitszeit hätte eine 0,8-prozentige Reduzierung von CO2-Emissionen zur Folge.
Mit der hinzugewonnenen Zeit treffen Menschen “entschleunigte” Entscheidungen, indem sie zum Beispiel verstärkt auf CO2-reduzierte Mobilität umsteigen, die vielleicht langsamer, dafür aber klimafreundlicher und damit der Gesellschaft als Ganzes zuträglicher ist.
Foto: Fabian Melber
4. Sicherheit macht offen für Veränderungen
Wir haben festgestellt, dass Entstressung und Selbstbestimmtheit durch das Grundeinkommen die Menschen offener für Veränderungen macht: Wenn ich ein größeres Gefühl von Sicherheit und mehr Kontrolle über mein Leben habe, dann setzt das Ressourcen frei, die den Blick weiten. Wenn mir gleichzeitig niemand diese Sicherheit nehmen kann, weil sie bedingungslos ist, dann muss mir Veränderung keine existenzielle Angst einflößen.
Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens erzeugt dieses starke Gefühl von Sicherheit, wie es weder Sozialleistungen noch Löhne oder Gehälter können: Durch seine Bedingungslosigkeit verliert das Grundeinkommen die Bestrafungslogik vieler Sozialleistungen, die von ihren Empfänger*innen nicht ohne Sanktionen gedacht werden können und sollen. Durch die Zahlung am Monatsanfang bekommt das Grundeinkommen im Gegensatz zu Lohn und Gehalt den Charakter eines Vertrauensvorschusses. Wir können es als eine Investition in unsere eigene, selbstbestimmte Wirksamkeit begreifen.
Unsere Erfahrung ist: Wer Monat für Monat diese Art von unangreifbarer Verlässlichkeit seiner finanziellen Existenz erfährt, öffnet sich für nötige Neuerungen in anderen Lebensbereichen umso eher. Wir nennen es den Grundeinkommens-Trick.
Das Grundeinkommen bildet also das emotionale Fundament und ermöglicht so die notwendige Veränderungstoleranz. Wäre das Grundeinkommen also ein Weg, die lähmenden Verteilungskämpfe zu beenden, weil die Menschen darin nicht mehr so viel zu verlieren haben? Wir glauben, dass der Kampf gegen den Klimawandel vor allem einen Kulturwandel in unseren Köpfen braucht. Der Hebel dafür kann das Bedingungslose Grundeinkommen sein.
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Danke für den kritischen Kommentar.
Das ist wahr, finanziell ändert sich für Hartz IV-Empfänger*innen mit dem Gewinn eines Grundeinkommens leider wenig. Allerdings bekommen sie das Grundeinkommen bedingungslos, d.h. sie müssen in dem Grundeinkommensjahr nicht ständig ihre Bedürftigkeit beweisen und haben auch keine Sanktionen zu fürchten.
Ich finde das nur logisch.
Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass Zufriedenheit das Ziel der großen Politik ist. Mit der Zufriedenheit der Mehrheit des Volkes wäre diese Mehrheit nicht mehr so leicht manipulierbar und würde außerdem weniger finanziellen Gewinn abwerfen, da eben die zufriedenen Menschen weniger Sinnloses kaufen.
Was mich am Grundeinkommen stört, ist die Tatsache, dass ausgerechnet Hartz4-empfänger bei einem Gewinn gar keinen "bedingungslosen Gewinn" davon hätten!
Bei den häufigen Fragen habe ich das eben gelesen:
Für Hartz4-empfänger wird der "bedingungslose Grundeinkommensgewinn" als "Einkommen" auf den Bedarf angerechnet. - Das heißt, dass wer mehr als 1000€ monatlich braucht, hat gar nix davon zu gewinnen!!!
Gerade bei Hartz4-empfängern finde ich das absolut ungerecht.
Dazu stellt sich die Frage, wie man das vielleicht mal bessern kann?
Inhaltlich gut, aber zu lang, es reicht ein Titelbild, was wichtig ist, ist der Inhalt. Auch erreichen wir mit Polemik die Menschen nicht, die dem Thema noch kritisch gegenüberstehen. Einen Artikel, der sachlich, kurz und knackig ist, würde so jemand vielleicht durchlesen und zum denken bringen, wenn ich den Link weiterleite. Einiges ist nicht ganz überzeugend - weniger Konsum durch das Grundeinkommen...? vielleicht bei manchen. Viel plausibler ist da das beiläufig genannte Argument der gesünderen Ernährung. Wer kann sich schon leisten, nur bio zu kaufen? Gerade dadurch wird aber eine nachhaltige Landwirtschaft unterstützt. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass Handeln aus Angst uns dienlich ist, ich würde bei der Debatte eher auf Logik, Besonnenheit und Vernunft setzen.
Der Artikel finde ich sehr gut vor allen, dass der Kampf gegen den Klimawandel eine Kulturwandel in unseren Köpfen braucht. Ich werde sagen Köpfen und Bewusstsein.
Bedingungslose Grundeinkommen vermitteln ein Gefühl, es passiert doch was in unsere Gesellschaft!!
Super, super, super. "Nachhaltigkeit braucht Entschleunigung braucht BGE" sagte Adrienne Goehler in einem Video mit Dir - Genau! Gruß aus Wien. Hier noch ein wenig mehr Wasser auf Eure Mühlen.
Pendlerverkehrbericht: https://www.lecturio.de/magazin/pendelrekorde-in-deutschland-der-taegliche-weg-zur-arbeit/ 6 Millionen Menschen in Deutschland pendeln mehr als 25km zur Erwerbsarbeitsstelle, das sind 150 Millionen km je Strecke (Erde-Sonne) 2x täglich, nur in Deutschland, positiv gerundet, weil Langstreckenpendler mit 25km erfasst sind. Das sind jedes Jahr gut zwei Milliarden Stunden die allein diese 6 Millionen Menschen in Zügen und Autos (50/50) sitzen und CO2 verbrauchend weder bei ihren Familien noch richtig bei sich sind. Wenn all jene dank BGE eine 4 Tage Woche wählen würden und einen von 5 Werktagen zuhause blieben, gäbe es schlagartig 400 Millionen Stunden jährlich mehr Freizeit statt Fahrzeit. Ein Gewinn nicht nur für die Umwelt, auch für unser Familienleben. Danke BGE, dass du solche Gedanken denkbar machst!
Also, wenn ich „Drama“, „müssen“, „radikal“, „verzichten“, „keine Zeit“, „kollabiert“ und vor allem „Kampf gegen“ (oder auch „Kampf für“) höre, bekomme ich ein komisches Gefühl. Liegen darin nicht eben jene Angst und Aggression, die uns die Probleme erst eingebrockt haben!? Das klingt mir zu sehr nach Richtig-Falsch-Denken, Aktionismus und Panikmache. Leider scheint das bei den Klima-Bewegten auch sehr verbreitet zu sein, man lässt sich da halt leicht mitreißen. Und viele, die in Sachen Klimawandel andere Meinungen haben (siehe Kommentare beim Artikel zum Klimastreik), meinen wiederum felsenfest, eine andere Wahrheit zu kennen. Was, wenn sie irgendwo dazwischen liegt bzw. gar nicht existiert? Lasst uns noch ein paar Türen offen lassen ...
Umweltschutz und Ressourcenschonung sowie Achtsamkeit, Respekt vor und Staunen gegenüber dem Leben finde ich auch sehr schön (zu „wichtig“ und „notwendig“ mag ich mich gerade nicht durchringen). Und das Humanistische, Freiheitliche am BGE gefällt mir: dem einzelnen Menschen gewisse Ängste und Zwänge zu nehmen. Oder ganz praktisch motiviert: Wir haben anscheinend (mehr als) genug von den Basics, wieso sie also nicht besser verteilen? Und Maschinen und Roboter nehmen uns viel Arbeit ab, wieso uns also nicht mehr Freizeit und Müßiggang gönnen? (Zielt darauf nicht die effiziente Ressourcenallokation aus der VWL ab?) Das BGE allzu sehr in Sachen Klimaschutz zu instrumentalisieren und damit die Idee der Bedingungslosigkeit quasi aufzugeben (?) ... ich weiß nicht.
Ansonsten stimme ich neebulus zu: „life is chaotic“ (und das Denken sowieso). Was sich wie genau auswirkt, kann nicht gewusst werden. Vieles wird wohl auch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und manches, was das BGE vielleicht „Schlechtes“ bewirken könnte, müsste wohl einfach (erstmal?) ausgehalten werden (z. B. mehr Freizeit = mehr Reisen/Konsum). Aber das mittel- und langfristige Potenzial für die genannten Entwicklungen hat das BGE, das finde ich auch.
5. Sicherheit macht frei, nach moralischen Wertmaßstäben zu handeln.
Viele Menschen beginnen ihr Studium oder ihre Ausbildung mit großem Idealismus und zumeist auch mit großer Naivität. Später dann sind viele gefangen, in ihren Jobs Dinge zu tun, die sie moralisch für falsch halten. Und nicht jeder hat, wie Claudia Langer beispielsweise, den Mut und die Möglichkeiten, um aus dieser Erkenntnis heraus eine Organisation wie Utopia zu gründen:
"Der Wendepunkt in ihrem Leben kam 1999 mit der Geburt ihres ersten Kindes und der Frage, was sie der nächsten Generation eigentlich hinterlassen will. Der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Werteorientierung und ihrem Job, Unternehmen dabei zu helfen, den Konsum anzufeuern, wurde zum unlösbaren inneren Konflikt. Als sie und ihr damaliger Ehemann ihre Agentur 2004 verkauften und für die drei Kinder eine Auszeit nahmen, war klar, dass sie nicht mehr in die Werbebranche zurückkehren würde."
Gerade im Bereich Werbung und PR starten viele, indem sie glauben, gute Werbung für gute Produkte zu machen. Bis sie irgendwann feststellen, daß ihr Job in Wahrheit ist, gute Werbung für schlechte Produkte zu machen. Greenwashing zu betreiben, den Konsumenten zu manipulieren, Pseudo-Ökosiegel zu entwerfen, auf Produken aus Massentierhaltung glückliche Kühe auf Almwiesen abzubilden, Schummelpakete von Versicherungen als sicheres Auffangnetz zu verkaufen etc. etc.
Aber auch in vielen anderen Branchen und Berufen ist das Zuwiderhandeln gegen eigene Wertmaßstäbe ein systemimmantentes Problem: Egal, ob in Juristenberufen, in medizinischen Betrieben oder in der allgemeinen Produktentwicklung.
Und nicht nur das Weltklima ist davon betroffen, sondern insbesondere auch das soziale Klima.
Ich bin absolut für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) für alle Bürger, soweit es die Krankenversicherung einschließt und soweit weitere Hilfen des Staates für besonders Bedürftige ergänzend zur Verfügung stehen, die allein mit einem BGE niemals zurecht kommen würden (z. B. Invaliden). Ich stehe also für ein solidarisches und kein neoliberales BGE.
Ja, ein solidariscjhes BGE nimmt erst einmal den existenziellen Druck bzw. Stress von den Menschen, was in der Folge viel an Potenzial für den Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt freisetzen kann. Die Menschen wären gesünder, denn dauerhafter Stress macht krank. Es würde zudem eine Umverteilung von Macht bedeuten und die Gesellschaft auf vielen Gebieten verändern. Wie genau, kann vorher niemand genau wissen; auch örtlich/zeitlich stark begrenzte Pilotprojekte können diese großen Effekte nur vage vorhersagen.
Allerdings wird ein BGE die massive, rasante Zerstörung unseres Planeten und unser aller Lebensgrundlagen sicher nicht merkbar aufhalten. Dazu müssten wir uns vielmehr des Finanzkapitalismus' heutiger Prägung entledigen, dieser Ideologie des unendlichen, ewigen Wachstums auf einem Planeten mit nur endlichen Ressourcen.
Ganz herzlichen Dank Micha für diesen stimmigen Artikel - es ist goldrichtig BGE mit erfolgreichem Klimaschutz zusammen zudenken. Selbst-Liebe und gegenseitige Wertschätzung, hingebungsvolles kreatives Tätig-Sein, Ehrfurcht vor der Schöpfung und dankbare Pflege unserer Lebens-Grundlagen sind Eins. Bedingungslose Liebe und Existenz-Sicherheit entsprechen einander und bilden die Basis für eine geheilte transformierte Gesellschaft. Auch Super-Kommentare übrigens - hoffe auf raschen Bewußtseins-Wandel und Realisierung per Basis-Demokratie Welt-weit. So sei es :-)
Ich würde mir wünschen, dass allgemein eine Umverteilung stattfindet, wodurch das Grundeinkommen erst recht zu finanzieren wäre und vor allem sofort für alle.
Eure Artikel sind immer sehr gut. Wo kann ich diese als gesammelte Werke aufrufen?
Manchmal sind sie gut als Argumentationshilfe zu gebrauchen.
Gruß
Christine Becker
Der Artikel gilt für Menschen in Europa, das ist ja auch die Zielgruppe, dennoch wäre evtl. eine Auseinandersetzung mit den Bedingungen in anderen Erdteilen nicht schlecht.
Es würde natürlich noch nachhaltiger, wenn das Grundeinkommen kontinuierlich wäre, das wünschen wir alle! Es sollte in diesem Sinne auch weiter politisch an der Umsetzung gearbeitet werden und könnte auch in die Forderungen zu den Klimazielen aufgenommen werden!
Der Artikel ist in sich schlüssig und liefert viele Argumente, warum das Grundeinkommen sich so positiv auf den Einzelnen und damit auch auf die Gemeinschaft auswirkt. In Sachen Klimawende und besseren Umweltschutz würde es einen erheblichen Beitrag leisten können. Ich glaube unbedingt daran, daß sich etliche Empfänger des Grundeinkommens viel mehr mit ihrem persönlichen Beitrag für ein verbessertes, ökologisches und menschliches Zusammenleben einsetzten und engagieren würden.
Prima! Ich fühle mich sehr berührt und auch abgeholt!
Ich möchte als Yoga-Lehrer und veganer Ernährungsberater tätig/wirksam sein!
Momentan ist es in dieser Gesellschaft nicht möglich das zu multiplizieren!
Das Wollen ist bei vielen schon zu vernehmen, aber die Menschen haben noch zu große Angst sich zu verändern, denn hauptsächlich GLAUBEN die meisten Menschen das es Ihnen schon schlecht genug geht und sie einschneidende Veränderung nicht machen können weil es Ihnen dann noch schlechter gehen würde wenn sie nicht nach dem Mainstream leben würden. Ernährungsumstellung und Yoga zusammen brauchen viel viel Zeit, Selbstliebe, Selbstgeduld um dann auch später alles andere Lieben zu können.
Daher lasst Uns alle mutig sein und das BGE JETZT schon als einzlner Mensch leben, bevor es gesellschaftlich etabliert wird, denn das ist möglich! Seit gut zu Euch Selbst, liebt Euch Selbst bedingungslos und vertraut darauf das Positives auch positive Folgen haben.
Danke für den guten Artikel. Punkt 1 unterschreibe ich auch sofort! Bei den weiteren Punkten gibt es imho zu viele "life is chaotic"-Einflüsse, um diese tatsächlich so als Fakt darzustellen. Weniger Arbeit, mehr Freizeit zum Beispiel führen in unserer aktuellen Gesellschaft möglicherweise zu noch mehr Reisetätigkeit im privaten oder den nächsten Gang zu Primark und Co.
Leider befinden auch wir Crowdhörnchen uns ja ein Stück weit in einer Blase und stimmen umso einfacher unserer eigenen Meinung immer wieder zu. Also Vorsicht!
Aber die Richtung stimmt! Weiter so und vielen Dank.
Martin
Lieber Micha;
ich dank Dir sehr für diese super, verständliche und so logische Beschreibung der möglichen Wirkung des bGE! Es stimmt:
//Einer der größten Faktoren für unser Klimaverhalten ist tatsächlich Stress.// Für eine Arbeit, die ich bewusst jeden Tag wähle, muss ich mich nicht mehr mit klimaschädlichem Konsum entschädigen.
//Menschen, die nach eigener Einschätzung mehr Kontrolle über ihr Leben haben, verhalten sich viel wahrscheinlicher klimafreundlich — und das vor allem langfristig.
//Neben den gesundheitlichen Folgen erzeugt Stress ein Phänomen, das Gift ist fürs Klima: “Stress bedeutet Überlebenskampf und begünstigt kurzfristiges Handeln”, ...
Danke.violaggaloiv
Toller Artikel .... fast schon grandios .... mein Kompliment.
,
Ps : Schiller schrieb mal in den Augustenburger Briefen
= Der Mensch ist noch nicht viel, wenn er warm wohnt und satt zu essen hat.
Aber er muss warm wohnen und satt zu essen haben, das das gute der
Natur sich in ihm regen kann .
Ein garantiertes Grundeinkommmen halte ich in der Tat für eine sinnvolle Idee, die einfach angegangen werden sollte. Hätte ich dieses Grundeinkommen, könnte ich z,B.Obst und Kräuter für den Eigenbedarf (meist kann man noch abgeben)anbauen. Dadurch würde ich diese Dinge nicht mehr einkaufen, mein Anteil würde nicht mehr von A nach B transportiert, ich wäre öfter an der dann frischeren Luft usw...usw:o)
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Ich weiss nicht, ob die Erfahrungen mit den bisherigen Grundeinkommensgewinnern auf die gesamte Bevölkerung übertragbar sind. Immerhin muss man sich erstmal für das Thema interessieren, um an der Verteilung überhaupt teilzunehmen. Und wenn man sich dann für den Gedanken erwärmt hat, denkt man vielleicht auch weiter und ändert am Ende tatsächlich sein Leben.
Viele unserer Zeitgenossen haben allerdings das Leistungsprinzip verinnerlicht und würden ein Grundeinkommen nicht verstehen, nicht annehmen und als Almosen betrachten, dass sie nicht nötig haben, weil sie ja leistungsfähig sind.
@Martin komma runter von deinem Feind-Denken. Jeder Mensch ist auf seine Art und Weise von den Genen, Umwelt und dem gesellschaftlichen Umfeld konditioniert und geprägt worden. Aber jeder Mensch hat die Fähigkeit sich zu verändern und sich weiter zu entwickeln.
Wir brauchen motivierende System-/ Gesellschaftsimpulse um innere sowie äußere Strukturen aufzubrechen. Eben wie das Grundeinkommen.
Mit Feindbilder erreicht man nur das Gegenteil. Dialogbereitschaft kann meiner Meinung so nicht fruchtbar werden.
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Es ist gut untersucht, dass weniger Einkommen auch weniger Klimaschädliches Verhalten nach sich zieht. Aber natürlich ist Armut nicht die Lösung, sondern Bescheidenheit. Der wesentliche Unterschied dabei ist die Freiwilligkeit. Mit der Sicherheit eines bedingungslosen Grundeinkommen im Rücken kann jeder auch persönlich aus der Wachstumsspirale aussteigen.
Hi Micha, ich stimme deinem Artikel prinzipiell zu - ein gescheites BGE könnte die Gesellschaft bestimmt zum Positiven verändern, und u.a. zu weniger unnötigem Konsum führen! Und somit natürlich auch zu etwas mehr Umweltfreundlichkeit.
Aber mich treibt es noch in den Wahnsinn, dass scheinbar sehr viele Leute die angeblich was fürs Klima tun wollen Angst vor einer der, oder vlt. DER wichtigsten bereits verfügbaren Möglichkeit zur Stromerzeugung (und somit Treibstofferzeugung etc.) haben: Moderne Atomkraftwerke. Wenn es die ganzen unglaublich schädlichen Falschinformationen darüber nicht geben würde - z.B. die Idee, dass alle Arten von Reaktoren explodieren könnten, oder, dass der Atommüll Jahrtausende lang extrem schlimm strahlen würde, blablabla - könnte Deutschland schon längst de facto CO2-Neutral usw. sein. Die Effizienz der Wind/Solar-Energieproduktion ist jedenfalls nicht annähernd so gut, ergo auch schlechter für die Umwelt.
Ich hatte in meinen letzten Kommentaren bei den anderen Artikeln schon mit diversen Daten versucht zu belegen, warum man nicht nur keine Angst vor Nuklearenergie haben sollte, sondern warum sogar auf jedenfalls fortgeschrittene Reaktortypen allermindestens als kleine Prototypen unterstützt und gebaut werden sollten...nur befürchte ich das liest kaum einer, da nur ein paar Kommentatoren überhaupt auf das Thema eingegangen sind. Naja, sollte Deutschland noch weiter energietechnisch oder allgemein technologisch den Bach runter gehen kann ich immer noch auswandern; soll ja Länder geben, die weniger feindlich gegenüber echter Wissenschaft sind. Alle Leute die hier meinen, auf ineffiziente Energieproduktion setzen zu müssen nur weil sie sich nicht gescheit informiert haben können dann sehen wo sie und ihre Nachfahren in ein paar Jahrzehnten damit bleiben.
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