Unser Podcast kommt schon fast zum Ende – aber eben nur fast: Noch ist für Claudia und Micha offen, ob das Grundeinkommen nur auf den einzelnen Menschen wirkt oder auf die Gesellschaft als Ganzes.
In der vorletzten Folge machen wir ein ganz großes Fass auf: Wie verändert sich die Gesellschaft, wenn sich die Menschen in ihr verändern? Klimawandel, Rechtsruck, Digitalisierung – kann das Grundeinkommen hier eine Rolle spielen?
Fangen wir mal klein an. Wir wissen kurz vor dem Ende unserer Deutschlandreise, was man mit einem Grundeinkommen alles machen kann: ausgeben, sparen, investieren oder weitergeben. Wir wissen auch, dass unsere Gewinner*innen durch das Grundeinkommen mutiger, unabhängiger und manchmal sogar gesünder werden.
Gut für mich – aber schlecht für die Gesellschaft?
Soweit, so erwartbar. Klar geht es uns besser, wenn wir unsere Existenzängste abschütteln und uns selbst mehr gönnen können. Kritiker der Grundeinkommens-Idee werfen aber genau an diesem Punkt ein: Das Grundeinkommen führt zu einem Rückzug ins Private und zur Entsolidarisierung der Gesellschaft.
Claudia und Micha haben auf ihrer Reise etwas anderes gesehen: Unsere Gewinner*innen wurden so gut wie nie bequem oder sogar faul. Im Gegenteil: Die große Mehrheit unterstützt nach ihrem Gewinn andere Menschen in ihrem Umfeld. Ein Drittel engagiert sich stärker ehrenamtlich, ein Fünftel sogar stärker politisch.
"Das Bedingungslose Grundeinkommen führt nicht zu einer Entsolidarisierung, sondern zu einem größeren und tieferen Bewusstsein von Gemeinschaft", sind sie sich sicher. "Sei es, dass sie umweltbewusster einkaufen, oder dass sie sich konkret engagieren."
Der große Schritt vom "Ich" zum "Wir"
Und noch etwas ist Micha wichtig: "Alle, alle, alle waren spätestens am Ende des Grundeinkommensjahres dafür, dass auch alle anderen Menschen es bekommen sollten – auch Millionäre, auch Junkies, auch Faulpelze, auch Nazis."
Ist es nicht gerade diese starke Kombination aus individueller Bereitschaft, etwas zu tun, und gemeinsamer Verantwortung für alle anderen, die wir jetzt besonders dringend brauchen? In der Coronakrise genauso wie in der Klima- und Demokratiekrise?
Hier hörst du die vorletzte Folge unseres Podcasts “Wir hatten ja keine Ahnung…”
In unserem Podcast erzählen Claudia und Micha von den Begegnungen ihrer Reise durch Grundeinkommen-Utopia, aus der der Bestseller “Was würdest du tun?” entstand. Der Schauspieler Ingo Abel liest jede Woche eine von 18 Episoden aus dem Buch.
Wir veröffentlichen jeden Donnerstag eine neue Podcast-Folge. Du kannst sie direkt hier im Magazin hören oder in der Podcast-App deiner Wahl abonnieren: bei Apple Podcasts, Spotify und Deezer.
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Unser Bestseller “Was würdest du tun?” ist im Argon Verlag als Hörbuch erschienen. Du kannst es auf allen gängigen Hörbuchportalen streamen oder herunterladen.
Es stimmt: HartzIV treibt Menschen in die Obdachlosigkeit. Ich sehe aber hier nicht das BGE als Korrektiv.
Ich sehe diese Lösung:
1. Veränderung der Regeln in Hartz IV (z.B. muss Grundsicherung gezahlt werden, unabhängig von den Quadratmetern und darf sich nur an den bisherigen Kosten f. die Immobilie orientieren). Wer eine millionenteure Immobilie hat, darf natürlich kein Hartz IV erhalten. Wer in seinem alten Elternhaus wohnt, auch wenn er alleinstehend und Eigentümer dieser Immobilie ist, muss trotzdem Hartz IV (und später GruSi) erhalten können.
2. Abschaffung der Elemente in den Parlamenten, die ich mal so beschreiben möchte: selbstsüchtig, raffgierig, dreist, manipulativ und dumm